KOPING-Verfahren
Das KOPING-Verfahren beinhaltet drei Schwerpunkte:
Die KOPING-Gruppe ist der "Motor" des gesamten Lernprozesses. Vier bis sechs Teilnehmer treffen sich regelmäßig, um sich gegenseitig zu motivieren und durch soziale Unterstützung im Lernprozess zu stärken. Daneben erfolgt ein intensiver inhaltlicher Erfahrungsaustausch durch Praxisberichte, Schilderung von Erfolgen und Misserfolgen, Erzählungen über störende und hinderliche Bedingungen, Enttäuschungen und Überraschungen. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam Lösungswege entwickelt.
Die Gruppen steuern sich entweder selbst auf der Basis von Handlungsanleitungen der Tutoren oder unter Einbeziehung eines Trainers, der die Patenrolle übernimmt. Bei teamorientierten Lernprozessen kann es sinnvoll sein, der jeweiligen Führungskraft diese Rolle zu übertragen, die dadurch ihre Funktion als Coach der Mitarbeiter stärkt.
Lerntandems bilden stabile Lernpartnerschaften über einen oder mehrere Kurse hinweg. Sie bearbeiten gemeinsam Aufgaben, diskutieren aktuelle Probleme und geben sich laufend Rückmeldung. Darüber hinaus haben sich Lerntandems als wichtige Verstärker für eine dauerhafte Lernmotivation erwiesen.
Die einzelnen Lerner sind im KOPING-Verfahren das störanfälligste Element, da sie die meiste Zeit auf sich allein gestellt sind. Deswegen zielt das Qualifizierungskonzept auch darauf ab, ihnen "Schutzschilde" mitzugeben, die dann wirksam werden, wenn "Giftpfeile" auftreten. Diese entstehen z.B., wenn die Motivation nachlässt, Probleme als "unlösbar" erscheinen oder die Menge der Aufgaben als zu viel empfunden wird.
Notwendige Voraussetzung für selbstgesteuertes Lernen ist die Vorsatzbildung. Jeweils am Ende des Workshops mit dem Tutor oder Experten, der Gruppensitzung und des Tandemtreffens werden jeweils konkrete Vorsätze gebildet. Die Teilnehmer konkretisieren ihr Vorhaben und setzen damit aus eigenem Willen den Beginn einer Handlung fest.
Die wichtigsten Aspekte des KOPING-Verfahrens können durchaus auch in den zunächst "virtuellen" Gruppen der Learning Community greifen. Hinzu kommt, dass Vorsatzbildungen und konkrete Vereinbarungen in den Foren der Learning Community festgehalten werden können, so dass durch diese Transparenz eine hohe soziale Verbindlichkeit geschaffen wird.
Fundstellen
Modulinhalte und Übungen  -  KOPING - Kooperatives Lernen